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- Der Prophet Hosea.
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- \1\
- Ehe und Kinder Hoseas als Sinnbild für die Untreue Israels -
- Endzeitliche Gnade.
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- $1$ Das Wort des HERRN, das zu Hosea, dem Sohn des Beeri,
- geschah in den Tagen des Usija, Jotam, Ahas, Hiskia, der Könige
- von Juda, und in den Tagen des Jerobeam, des Sohnes des Joasch,
- des Königs von Israel.
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- $2$ Als der HERR anfing, mit Hosea zu reden, da sprach der
- HERR zu Hosea: Geh, nimm dir eine hurerische Frau und [zeuge]
- hurerische Kinder! Denn das Land treibt ständig Hurerei, vom
- HERRN hinweg.
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- $3$ Da ging er und nahm Gomer, die Tochter Diblajims; und sie
- wurde schwanger und gebar ihm einen Sohn. $4$ Und der HERR
- sprach zu ihm: Gib ihm den Namen Jesreel! Denn [nur] ein
- Weilchen noch, dann suche ich die Blutschuld von Jesreel am Haus
- Jehu heim und mache dem Königtum des Hauses Israel ein Ende.
- $5$ Und es wird geschehen an jenem Tag, da zerbreche ich den
- Bogen Israels in der Ebene Jesreel. - $6$ Und sie wurde wieder
- schwanger und gebar eine Tochter. Und er sprach zu ihm: Gib ihr
- den Namen Lo-Ruhama! Denn ich erbarme mich künftig über das Haus
- Israel nicht mehr, sondern nehme ihnen [mein Erbarmen] völlig
- weg. $7$ Aber über das Haus Juda erbarme ich mich und rette
- sie durch den HERRN, ihren Gott. Doch ich rette sie nicht durch
- Bogen und durch Schwert und durch Krieg, durch Pferde und durch
- Reiter. - $8$ Und als sie Lo-Ruhama entwöhnt hatte, wurde sie
- [wieder] schwanger und gebar einen Sohn. $9$ Und er sprach:
- Gib ihm den Namen Lo-Ammi! Denn ihr seid nicht mein Volk, und
- ich, ich will nicht euer [Gott] sein.
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- \2\
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- $1$ Doch die Zahl der Söhne Israel wird wie Sand am Meer
- werden, den man nicht messen und nicht zählen kann. Und es wird
- geschehen, an der Stelle, an der zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid
- nicht mein Volk!, wird zu ihnen gesagt werden: Söhne des
- lebendigen Gottes. $2$ Und die Söhne Juda und die Söhne Israel
- werden sich miteinander versammeln und sich ein [gemeinsames]
- Oberhaupt geben und aus dem Land heraufziehen; denn groβ ist der
- Tag von Jesreel. $3$ Sagt zu euren Brüdern: Mein Volk! - und
- zu euren Schwestern: Erbarmen!
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- \2\
- Untreue der Mutter, ihre Bestrafung und Rückkehr.
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- $4$ Rechtet mit eurer Mutter, rechtet! - denn sie ist nicht
- meine Frau, und ich bin nicht ihr Mann - damit sie ihre Hurerei
- von ihrem Gesicht entfernt und ihren Ehebruch zwischen ihren
- Brüsten, $5$ damit ich sie nicht nackt ausziehe und sie
- hinstelle wie an dem Tag ihrer Geburt und ich sie einer Wüste
- gleichmache und sie wie dürres Land werden lasse und sie vor
- Durst sterben lasse.
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- $6$ Auch über ihre Kinder werde ich mich nicht erbarmen, weil
- sie hurerische Kinder sind. $7$ Denn ihre Mutter hat gehurt;
- die mit ihnen schwanger ging, hat Schande getrieben. Denn sie
- sagte: Ich will meinen Liebhabern nachlaufen, die [mir] mein
- Brot und mein Wasser geben, meine Wolle und meinen Flachs, mein
- Öl und mein Getränk.
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- $8$ Darum: Siehe, ich will ihren Weg mit Dornen verzäunen, und
- ich will ihr eine Mauer errichten, daβ sie ihre Pfade nicht
- finden kann. $9$ Dann wird sie ihren Liebhabern nachjagen und
- sie nicht erreichen, und sie wird sie suchen und nicht finden.
- Dann wird sie sagen: Ich will mich aufmachen und zu meinem
- ersten Mann zurückkehren, denn damals ging es mir besser als
- jetzt. $10$ Aber sie erkannte nicht, daβ ich es war, der ihr
- das Korn und den Most und das Öl gab, und daβ ich ihr das Silber
- vermehrte und das Gold, - sie [aber] haben es für den Baal
- verwendet. $11$ Darum nehme ich mein Korn zurück zu seiner
- Zeit und meinen Most zu seiner Frist und entreiβe [ihr] meine
- Wolle und meinen Flachs, die ihre Blöβe bedecken sollten. $12$
- Dann decke ich ihre Scham auf vor den Augen ihrer Liebhaber, und
- niemand wird sie meiner Hand entreiβen. $13$ Und ich mache ein
- Ende mit all ihrer Freude, ihren Festen, ihren Neumonden und
- ihren Sabbaten und allen ihren Festzeiten. $14$ Und ich veröde
- ihren Weinstock und ihren Feigenbaum, von denen sie sagte: Die
- sind mein Liebeslohn, den mir meine Liebhaber gegeben haben. Und
- ich mache sie zum Gestrüpp, daβ die Tiere des Feldes sie
- abfressen. - $15$ Und ich suche an ihnen heim die [Fest]tage
- der Baalim, an denen sie ihnen Rauchopfer darbrachte und sich
- mit ihrem Ring und ihrem Halsgeschmeide schmückte und ihren
- Liebhabern nachlief; mich aber hat sie vergessen, spricht der
- HERR.
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- $16$ Darum: Siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste
- führen und ihr zu Herzen reden. $17$ Dann gebe ich ihr von
- dort aus ihre Weinberge und das Tal Achor als Tor der Hoffnung.
- Und dort wird sie willig sein wie in den Tagen ihrer Jugend und
- wie an dem Tag, als sie aus dem Land Ägypten heraufzog.
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- $18$ Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR, da
- rufst du: Mein Mann! Und du rufst mich nicht mehr: Mein Baal!
- $19$ Und ich entferne die Namen der Baalim aus ihrem Mund, und
- sie werden nicht mehr mit ihrem Namen erwähnt. $20$ Und ich
- schlieβe für sie an jenem Tag einen Bund mit den Tieren des
- Feldes und mit den Vögeln des Himmels und mit den kriechenden
- Tieren des Erdbodens. Und Bogen und Schwert und Krieg zerbreche
- ich [und entferne sie] aus dem Land. Und ich lasse sie in
- Sicherheit wohnen.
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- $21$ Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will
- dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Recht und in Gnade und
- in Erbarmen, $22$ ja in Treue will ich dich mir verloben; und
- du wirst den HERRN erkennen.
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- $23$ Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich erhören,
- spricht der HERR. Ich erhöre den Himmel, und der erhört die
- Erde; $24$ und die Erde erhört das Korn und den Most und das
- Öl, und diese erhören Jesreel. $25$ Und ich will sie mir säen
- im Land und will mich über die Lo-Ruhama erbarmen. Und ich will
- zu Lo-Ammi sagen: Du bist mein Volk! Und er wird sagen: Mein
- Gott!
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- \3\
- Erzwungene Treue der Frau Hoseas als Sinnbild für die
- Wiedergewinnung Israels für Gott.
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- $1$ Und der HERR sprach zu mir: Geh noch einmal, liebe eine
- Frau, die sich von einem anderen lieben läβt und Ehebruch
- treibt, wie der HERR die Söhne Israel liebt, die sich aber
- anderen Göttern zuwenden und Traubenkuchen lieben. $2$ Da kaufte
- ich sie mir für fünfzehn Silber[schekel] und einen Homer Gerste
- und einen Letech Gerste. $3$ Und ich sagte zu ihr: Viele Tage
- sollst du [bei] mir bleiben, du sollst nicht huren und keinem
- Mann gehören; und auch ich [verhalte mich] dir gegenüber [so].
- $4$ Denn die Söhne Israel bleiben viele Tage ohne König und ohne
- Oberste, ohne Schlachtopfer und ohne Gedenkstein und ohne Ephod
- und Teraphim. $5$ Danach werden die Söhne Israel umkehren und
- den HERRN, ihren Gott, aufsuchen und David, ihren König. Und sie
- werden sich bebend zum HERRN wenden und zu seiner Güte am Ende
- der Tage.
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- \4\
- Strafrede gegen Israel und seine Priester wegen ihres
- Götzendienstes - Warnung an Juda.
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- $1$ Hört das Wort des HERRN, ihr Söhne Israel! Denn der HERR
- hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes; denn keine
- Treue und keine Gnade und keine Erkenntnis Gottes ist im Land.
- $2$ Verfluchen und Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen haben
- sich ausgebreitet, und Bluttat reiht sich an Bluttat. $3$
- Darum vertrocknet das Land und welkt jeder, der darin wohnt,
- samt den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels; selbst
- die Fische des Meeres werden dahingerafft.
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- $4$ Jedoch niemand soll rechten oder jemanden zurechtweisen!
- Sondern mit dir führe ich den Rechtsstreit, Priester, $5$ so
- daβ du stürzst am [hellen] Tag. Ja, auch der Prophet stürzt mit
- dir bei Nacht. Und ich lasse deine Mutter umkommen.
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- $6$ Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis. Weil du die
- Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich, daβ du mir
- nicht mehr als Priester dienst. Du hast das Gesetz deines Gottes
- vergessen, so vergesse auch ich deine Kinder.
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- $7$ Je mehr sie wurden, desto mehr sündigten sie gegen mich.
- Ihre Ehre vertausche ich gegen Schande. $8$ Die Sünde meines
- Volkes essen sie, und nach ihrer Schuld verlangen sie. $9$ Und
- wie dem Volk, so wird es dem Priester ergehen. Und ich suche
- seine Wege an ihm heim, und seine Taten vergelte ich ihm. $10$
- Sie essen, aber werden nicht satt werden. Sie treiben Hurerei,
- doch sie werden sich nicht ausbreiten. Denn sie haben es
- aufgegeben, auf den HERRN zu achten. $11$ Hurerei, Wein und
- Most nehmen den Verstand weg. $12$ Mein Volk befragt sein
- Holz, und sein Stab gibt ihm Auskunft. Denn der Geist der
- Hurerei hat [es] irregeführt, und sie huren von ihrem Gott weg.
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- $13$ Auf den Gipfeln der Berge opfern sie, und auf den Hügeln
- bringen sie Rauchopfer dar, unter Eiche und Storaxbaum und
- Terebinthe, weil ihr Schatten gut ist. Darum huren eure Töchter,
- und eure Schwiegertöchter treiben Ehebruch. $14$ Nicht an
- euren Töchtern suche ich es heim, daβ sie huren, und [nicht] an
- euren Schwiegertöchtern, daβ sie Ehebruch treiben. Denn sie
- selbst gehen mit den Huren beiseite, und abseits mit den
- Tempeldirnen opfern sie. So kommt das Volk, das keine Einsicht
- hat, zu Fall.
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- $15$ Wenn du hurst, Israel, soll Juda nicht schuldig werden.
- Kommt nicht nach Gilgal und zieht nicht hinauf nach Bet-Awen!
- Und schwöre nicht: So wahr der HERR lebt!
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- $16$ Ja, Israel ist widerspenstig geworden wie eine
- widerspenstige Kuh. Wird da der HERR sie weiden wie ein Lamm auf
- weitem Raum? $17$ Verbündet mit Götzenbildern ist Ephraim. Laβ
- es gewähren! $18$ Ist ihr Zechen vorbei, huren, ja huren sie.
- Sie lieben und lieben; die Gegengabe dafür ist Schande. $19$
- Ein Wind wickelt sie ein in seine Flügel, und sie werden
- zuschanden mit ihren Altären.
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- \5\
- Drohrede gegen Israel und Juda.
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- $1$ Hört dies, ihr Priester, und merkt auf, Haus Israel! Und
- ihr, Haus des Königs, nehmt es zu Ohren! Denn euch gilt das
- Urteil. Ja, ihr seid eine Falle für Mizpa und ein ausgespanntes
- Fangnetz auf dem Tabor; $2$ und die Abtrünnigen haben die
- Unzucht weit getrieben. Ich aber bin eine Züchtigung für sie
- alle. $3$ Ich selbst habe Ephraim erkannt, und Israel ist
- nicht vor mir verborgen. Denn nun hast du Hurerei getrieben,
- Ephraim; Israel hat sich unrein gemacht. $4$ Ihre Taten
- gestatten ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren. Denn der Geist
- der Hurerei ist in ihrem Innern, und den HERRN erkennen sie
- nicht. $5$ Der Hochmut Israels zeugt ihm ins Angesicht, und
- Israel und Ephraim werden stürzen über ihre Schuld; auch Juda
- stürzt mit ihnen. $6$ Mit ihren Schafen und mit ihren Rindern
- werden sie hingehen, um den HERRN zu suchen, und werden ihn
- nicht finden: er hat sich ihnen entzogen. $7$ Sie haben
- treulos gegen den HERRN gehandelt, denn sie haben fremde Kinder
- gezeugt. Nun wird sie ein Neumond verzehren mit ihren
- Grundstücken.
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- Zwiegespräch Gottes mit seinem Volk: Bruderkrieg als
- Gerichtsandrohung, flüchtige Umkehr des Volkes, Gottes Klage.
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- $8$ Stoβt ins Horn zu Gibea, in die Trompete zu Rama! Erhebt
- Kriegsgeschrei in Bet-Awen: [Der Feind ist] hinter dir her,
- Benjamin! $9$ Ephraim wird zur Wüste werden am Tag der
- Züchtigung. Über die Stämme Israels habe ich Zuverlässiges
- verkündet.
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- $10$ Die Obersten von Juda sind geworden wie [solche], die die
- Grenze verrücken. Über sie schütte ich meinen Grimm aus wie
- Wasser. $11$ Unterdrückt ist Ephraim, zerbrochen das Recht;
- denn eilfertig lief es den nichtigen [Götzen] nach. $12$ Und
- ich bin wie Eiter für Ephraim und wie Fäulnis für das Haus Juda.
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- $13$ Ephraim sah seine Krankheit und Juda sein Geschwür. Da
- ging Ephraim nach Assur und sandte hin zum König Jareb. Der aber
- kann euch nicht gesundmachen und wird [euch] von eurem Geschwür
- nicht heilen. $14$ Denn ich bin wie ein Löwe für Ephraim und
- wie ein Junglöwe für das Haus Juda. Ich, ich zerreiβe und gehe
- davon; ich trage weg, und niemand errettet. $15$ Ich gehe,
- kehre zurück an meinen Ort, bis sie ihre Schuld büβen und mein
- Angesicht suchen. In ihrer Not werden sie mich suchen.
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- \6\
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- $1$ `Kommt und laβt uns zum HERRN umkehren! Denn er hat
- zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat geschlagen, er wird
- uns auch verbinden. $2$ Er wird uns nach zwei Tagen neu
- beleben, am dritten Tag uns aufrichten, daβ wir vor seinem
- Angesicht leben. $3$ So laβt uns [ihn] erkennen, [ja,] laβt
- uns nachjagen der Erkenntnis des HERRN! Sicher wie die
- Morgenröte ist sein Hervortreten. Er kommt wie der Regen [zu]
- uns, wie der Spätregen, der die Erde benetzt.
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- $4$ Was soll ich dir tun, Ephraim? Was soll ich dir tun, Juda,
- da eure Güte wie die Morgenwolke ist und wie der Tau, der früh
- verschwindet? $5$ Darum habe ich durch die Propheten
- dreingeschlagen, habe sie erschlagen durch die Worte meines
- Mundes; und mein Recht geht hervor wie das Licht. $6$ Denn an
- Güte habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, und an der
- Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern.
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- \6\
- Bundesbruch und Verwilderung in Israel - von Gott aufgedeckt.
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- $7$ Sie aber haben den Bund übertreten wie [die Bewohner von]
- Adam, haben dort treulos gegen mich gehandelt. $8$ Gilead ist
- eine Stadt von Übeltätern, voll Blutspuren. $9$ Und wie Räuber
- [im Hinterhalt] warten, so die Rotte der Priester. Sie morden
- auf dem Weg nach Sichem, ja, sie verüben Schandtat. $10$ Im
- Haus Israel habe ich Abscheuliches gesehen: Da ist Ephraims
- Hurerei, [da] hat Israel sich unrein gemacht. $11$ Auch dir,
- Juda, ist eine Ernte bestimmt! Wenn ich das Geschick meines
- Volkes wende,
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- \7\
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- $1$ wenn ich Israel heile, werden die Schuld Ephraims und die
- Bosheiten Samarias aufgedeckt. Denn sie üben Betrug, der Dieb
- dringt ein, die Räuberbande plündert drauβen. $2$ Aber sie
- bedenken nicht in ihrem Herzen, daβ ich mich an all ihre Bosheit
- erinnere. Nun haben ihre Taten sie umringt, sie sind vor meinem
- Angesicht.
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- $3$ Mit ihrer Bosheit erfreuen sie den König und mit ihren
- Lügen die Obersten. $4$ Sie alle sind Ehebrecher wie ein
- brennender Ofen ohne Bäcker. Der hört auf zu schüren vom Kneten
- des Teiges an bis zu seiner Säuerung. $5$ Am Tag unsres Königs
- machen sie die Obersten krank von der Glut des Weines. Seine
- Gewalt reiβt die Schwätzer davon. $6$ Denn sie nähern sich mit
- Hinterlist, [während] ihr Herz wie ein Ofen ist: ihr Zorn
- schläft die ganze Nacht, am Morgen brennt er wie ein flammendes
- Feuer. $7$ Sie alle glühen wie ein Ofen, sie verzehren ihre
- Richter. Alle ihre Könige fallen, keiner von ihnen ruft mich an.
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- $8$ Ephraim vermischt sich mit den Völkern. Ephraim ist ein
- Brotfladen geworden, der nicht gewendet ist. $9$ Fremde
- verzehren seine Kraft, und er erkennt es nicht. Auch graues Haar
- hat sich bei ihm eingeschlichen, und er erkennt es nicht. $10$
- So zeugt der Hochmut Israels ihm [selbst] ins Gesicht. Und sie
- kehren nicht um zum HERRN, ihrem Gott, und bei alledem suchen
- sie ihn nicht. $11$ Und Ephraim ist wie eine Taube geworden,
- die sich betören läβt, ohne Verstand. Ägypten rufen sie an, nach
- Assur laufen sie. $12$ Sowie sie hinlaufen, spanne ich mein
- Fangnetz über sie aus; wie Vögel des Himmels hole ich sie
- herunter. Ich züchtige sie, wie es ihrer Gemeinde verkündigt
- worden ist.
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- $13$ Wehe ihnen! Denn sie sind vor mir geflohen. Verwüstung
- über sie! Denn sie haben mit mir gebrochen. Und ich, ich wollte
- sie wohl loskaufen, sie aber reden Lügen über mich. $14$ Und
- sie schreien in ihrem Herzen nicht zu mir um Hilfe, sondern
- heulen auf ihren Lagern, ritzen sich wegen Korn und Most [und]
- wenden sich gegen mich. $15$ Und ich, ich wies [sie] zurecht,
- ich stärkte ihre Arme, doch sie ersinnen Böses gegen mich.
- $16$ Sie wenden sich um, [doch] nicht zu mir. Sie sind wie ein
- schlaffer Bogen geworden. Ihre Obersten werden durchs Schwert
- fallen wegen der Verwünschung ihrer Zunge: das wird ihre
- Verspottung sein im Land Ägypten.
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- \8\
- Gottes Antwort auf die Vergehen Israels.
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- $1$ An deinen Mund das Horn! Wie ein Adler [kommt es] über das
- Haus des HERRN, weil sie meinen Bund übertreten und mit meinem
- Gesetz gebrochen haben. $2$ Sie schreien zu mir um Hilfe: Mein
- Gott, wir kennen dich, [wir,] Israel! $3$ [Doch] Israel hat
- das Gute verworfen: der Feind jage ihm nach!
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- $4$ Sie selbst haben Könige gemacht, doch [es ging] nicht von
- mir aus. Sie haben Oberste eingesetzt, und ich wuβte es nicht.
- Ihr Silber und ihr Gold verwendeten sie für ihre Götzenbilder,
- damit es vernichtet wird. $5$ Er hat dein Kalb verworfen,
- Samaria. Mein Zorn ist gegen sie entbrannt. Wie lange sind sie
- zur Reinheit unfähig? $6$ Denn [es ist] von Israel - das hat
- ein Handwerker gemacht, kein Gott ist das. Vielmehr wird das
- Kalb Samarias zu Stücken werden. $7$ Ja, Wind säen sie, und
- Sturm ernten sie. Ein Halm, der nicht sproβt, bringt kein Mehl.
- Selbst wenn er [etwas] brächte, würden Fremde es verschlingen.
-
- $8$ Verschlungen ist Israel. Jetzt sind sie unter den Nationen
- wie ein Gefäβ geworden, an dem man kein Gefallen hat. $9$ Denn
- sie, sie sind nach Assur hinaufgezogen. Ein Wildesel bleibt für
- sich allein, Ephraim [aber] spendet Liebesgeschenke. $10$ Auch
- wenn sie unter den Nationen [Liebesgeschenke] annehmen, will ich
- sie jetzt sammeln, daβ sie sich bald winden wegen der Last des
- Königs der Fürsten.
-
- $11$ Ja, Ephraim hat die Altäre vermehrt, zum Sündigen dienen
- sie ihm, Altäre zum Sündigen. $12$ Schriebe ich ihm
- zehntausendfach meine Gesetze auf, wie Fremdes würden sie
- geachtet. $13$ Als Schlachtopfer meiner Opfergaben opfern sie
- Fleisch und essen es. Der HERR hat kein Gefallen daran. Jetzt
- denkt er an ihre Schuld und sucht ihre Sünden heim. Nach Ägypten
- werden sie zurückkehren. $14$ Israel hat den vergessen, der es
- machte, und hat Paläste gebaut; und Juda hat die befestigten
- Städte vermehrt. Aber ich werfe Feuer in seine Städte, das
- verzehrt seine Paläste.
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- \9\
- Das Ende des unbeschwerten Lebens für Israel.
-
- $1$ Freue dich nicht, Israel, bis zum Jubel wie die Völker!
- Denn du hurst weg von deinem Gott, du liebst Dirnenlohn auf
- allen Korntennen. $3$ Tenne und Kelterkufe werden sie nicht
- ernähren, und der Most wird sie im Stich lassen. $3$ Sie
- werden nicht im Land des HERRN bleiben, Ephraim wird nach
- Ägypten zurückkehren, in Assur werden sie Unreines essen. $4$
- Sie werden dem HERRN keinen Wein spenden und ihm ihre
- Schlachtopfer nicht darbringen. Wie Trauerbrot wird es für sie
- sein: Alle, die davon essen, werden sich unrein machen. Denn für
- ihre Kehle wird ihr Brot sein, in das Haus des HERRN wird es
- nicht kommen. $5$ Was werdet ihr tun am Tag der
- Festversammlung und am Tag des Festes des HERRN? $6$ Denn
- siehe, nachdem sie wegen der Verwüstung weggezogen sind, wird
- Ägypten sie sammeln, Memphis wird sie begraben. Kostbar ist ihr
- Silber - Nesseln werden sie beerben, Dornen werden in ihren
- Zelten sein.
-
- $7$ Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage
- der Vergeltung; Israel wird es erkennen. `Ein Narr ist der
- Prophet, verrückt der Mann des Geistes. Wegen der Gröβe deiner
- Schuld ist auch die Anfeindung groβ. $8$ Der Wächter Ephraims,
- [nämlich] der Prophet, ist neben meinem Gott. Die Falle eines
- Vogelstellers ist auf all seinen Wegen, Anfeindung ist im Haus
- seines Gottes. $9$ Sie haben zutiefst verdorben gehandelt wie
- in den Tagen von Gibea. Er wird an ihre Schuld denken, er wird
- ihre Sünden heimsuchen.
-
- \9\
- Sünde von Anfang an - am Ende: verdorrte Kraft.
-
- $10$ Wie Trauben in der Wüste fand ich Israel, wie eine
- Frühfrucht am Feigenbaum, als seinen ersten Trieb, sah ich eure
- Väter. Sie aber gingen nach Baal-Peor und weihten sich der
- Schande und sie wurden Scheusale wie ihr Liebhaber. $11$
- Ephraim ist den Vögeln gleich, seine Herrlichkeit verfliegt.
- Kein Gebären, keine Schwangerschaft, keine Empfängnis. $12$
- Selbst wenn sie ihre Söhne groβziehen sollten, mache ich sie
- doch kinderlos, [so daβ] kein Mensch [mehr bleibt]. Ja, wehe
- auch ihnen [selbst], wenn ich von ihnen weiche! $13$ Ephraim,
- das ich [mir] zur jungen Palme ausersehen hatte, auf einer Weide
- gepflanzt, Ephraim muβ seine Söhne zum Mörder hinausziehen
- lassen. $14$ Gib ihnen, HERR! Was wirst du geben? Gib ihnen
- einen unfruchtbaren Mutterleib und vertrocknete Brüste!
-
- $15$ Ihre ganze Bosheit wurde in Gilgal [offenkundig], ja,
- dort habe ich sie gehaβt. Wegen der Bosheit ihrer Taten
- vertreibe ich sie aus meinem Haus. Ich werde sie nicht mehr
- lieben; all ihre Obersten sind Widerspenstige. $16$ Geschlagen
- ist Ephraim, verdorrt ihre Wurzel, Frucht bringen sie nicht
- mehr. Selbst wenn sie gebären, werde ich die Lieblinge ihres
- Leibes töten. $17$ Mein Gott verwirft sie, weil sie nicht auf
- ihn hören; und sie sollen Flüchtlinge sein unter den Nationen.
-
- \10\
- Gerichtsankündigung über Israel wegen seines Götzendienstes.
-
- $1$ Israel war ein üppiger Weinstock, der genügend Frucht
- hatte. Je zahlreicher seine Frucht wurde, desto zahlreicher
- machte er die Altäre. Je schöner sein Land wurde, desto schöner
- machten sie die Gedenksteine. $2$ Geteilt ist ihr Herz, jetzt
- werden sie büβen: er zerbricht ihre Altäre, verwüstet ihre
- Gedenksteine.
-
- $3$ Ja, jetzt werden sie sagen: Wir haben keinen König. Denn
- wir haben den HERRN nicht gefürchtet, und der König, was soll er
- für uns tun? $4$ Sie haben [viele] Worte geredet, Meineide
- geschworen, Bündnisse geschlossen: So sproβt der Rechtsspruch
- wie Giftkraut in den Furchen des Feldes.
-
- $5$ Die Bewohner von Samaria bangen um das Kalb von Bet-Awen;
- ja, sein Volk wird [noch] trauern darüber. Seine Götzenpriester
- heulen um es wegen seiner Herrlichkeit, denn sie wird gefangen
- von ihm wegziehen. $6$ Auch das wird nach Assur gebracht als
- Tribut für den König Jareb. Beschämung wird Ephraim ergreifen,
- und Israel wird sich schämen wegen seines Ratschlags. $7$
- Vernichtet ist Samaria; sein König treibt wie ein abgeknickter
- Zweig auf der Wasserfläche. $8$ Ausgerottet werden die Höhen
- von Awen, Israels Sünde; Dornen und Disteln werden auf ihren
- Altären wachsen. Und sie werden zu den Bergen sagen: Bedeckt
- uns! - und zu den Hügeln: Fallt auf uns!
-
- $9$ Seit den Tagen von Gibea hast du gesündigt, Israel. Dort
- sind sie stehengeblieben. Wird sie nicht in Gibea der Kampf
- gegen die Kinder der Widerspenstigkeit erreichen? $10$ Nach
- meinem Wunsch werde ich sie auch züchtigen, und Völker werden
- gegen sie versammelt werden, wenn man sie für ihre zweifache
- Schuld bindet. $11$ Und Ephraim war [doch] eine eingewöhnte
- junge Kuh, die gern drosch. Und ich, als ich an ihrem schönen
- Nacken vorbeikam, wollte ich Ephraim einspannen. Juda sollte
- pflügen, Jakob für sich eggen: $12$ `Säet euch nach
- Gerechtigkeit! Erntet gemäβ der Gnade! Brecht euch einen
- Neubruch! Es ist Zeit, den HERRN zu suchen, damit er kommt und
- euch Gerechtigkeit regnen läβt. $13$ Ihr habt Ungerechtigkeit
- gepflügt, Unrecht geerntet, die Frucht der Lüge gegessen. Weil
- du auf deinen Weg vertraut hast, auf die Menge deiner Helden,
- $14$ so wird sich Kriegslärm erheben gegen deine Stämme, und
- alle deine Festungen werden verwüstet, wie Schalman Bet-Arbeel
- verwüstete am Tag der Schlacht, da die Mutter samt den Kindern
- zerschmettert wurde. $15$ So hat man euch getan, Bethel,
- wegen eurer Bosheit. Mit dem Morgenrot wird Israels König völlig
- vernichtet sein.
-
- \11\
- Die Liebe Gottes zu seinem Volk trotz dessen Untreue.
-
- $1$ Als Israel jung war, gewann ich es lieb, und aus Ägypten
- habe ich meinen Sohn gerufen. $2$ Sooft ich sie rief, gingen
- sie von meinem Angesicht weg. Den Baalim opferten sie, und den
- Gottesbildern brachten sie Rauchopfer dar. $3$ Und ich, ich
- lehrte Ephraim laufen - ich nahm sie [immer wieder] auf meine
- Arme -, aber sie erkannten nicht, daβ ich sie heilte. $4$ Mit
- menschlichen Tauen zog ich sie, mit Seilen der Liebe, und ich
- war ihnen wie solche, die das Joch auf ihren Kinnbacken anheben,
- und sanft zu ihm gab ich [ihm] zu essen. $5$ Es wird nicht
- ins Land Ägypten zurückkehren. Aber Assur, der wird sein König
- sein, denn sie weigern sich umzukehren. $6$ Und das Schwert
- wird kreisen in seinen Städten und seinen Schwätzern ein Ende
- machen, und [es] wird fressen wegen ihrer Ratschläge. $7$
- Aber mein Volk bleibt verstrickt in die Abkehr von mir. Und ruft
- man es nach oben, bringt man es [doch] insgesamt nicht dazu,
- sich zu erheben.
-
- $8$ Wie sollte ich dich preisgeben, Ephraim, [wie] sollte ich
- dich ausliefern, Israel? Wie könnte ich dich preisgeben wie
- Adma, dich Zebojim gleichmachen? Mein Herz kehrt sich in mir um,
- ganz und gar erregt ist all mein Mitleid. $9$ Nicht ausführen
- will ich die Glut meines Zornes, will nicht noch einmal Ephraim
- vernichten. Denn Gott bin ich und nicht ein Mensch, in deiner
- Mitte der Heilige: ich will nicht in Zornglut kommen. - $10$
- Hinter dem HERRN werden sie herziehen: wie ein Löwe wird er
- brüllen, ja, er wird brüllen, und zitternd werden die Söhne
- herbeikommen vom Meer. $11$ Sie werden zitternd herbeikommen
- aus Ägypten wie ein Vogel und wie eine Taube aus dem Land Assur.
- Und ich werde sie in ihren Häusern wohnen lassen, spricht der
- HERR.
-
- \12\
- Trotz Israels Untreue - Gott bleibt der Herr seines Volkes
-
- $1$ Mit Lüge hat Ephraim mich umringt, mit Betrug das Haus Israel.
- Und Juda ist immer noch schwankend gegenüber Gott und gegenüber
- dem Heiligen, der treu ist. $2$ Ephraim weidet Wind und jagt
- dem Ostwind nach den ganzen Tag, es mehrt Lüge und Gewalttat.
- Einen Bund schlieβen sie mit Assur, und Öl wird nach Ägypten
- gebracht. $3$ Auch mit Juda führt der HERR einen
- Rechtsstreit. Und er wird Jakob heimsuchen nach seinen Wegen,
- nach seinen Taten ihm vergelten. $4$ Im Mutterleib hinterging
- er seinen Bruder, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott:
- $5$ Er kämpfte mit dem Engel und war überlegen! Er weinte und
- flehte ihn um Gnade an. In Bethel fand er ihn, und dort redete
- er mit ihm. $6$ Und der HERR, der Gott der Heerscharen -
- Jahwe ist sein Name - [sprach]: $7$ Ja, du darfst mit Hilfe
- deines Gottes zurückkehren! [Nur] bewahre Treue und Recht und
- hoffe beständig auf deinen Gott!
-
- $8$ Ein Händler [ist Israel], in seiner Hand ist eine Waage
- des Betrugs, er liebt es zu übervorteilen. $9$ Und Ephraim
- sagt: Ich bin doch reich geworden, habe mir ein Vermögen
- erworben. In all meinem Erwerb wird man mir keine Schuld
- nachweisen, die Sünde wäre. $10$ Ich aber bin der HERR, dein
- Gott, vom Land Ägypten her. Ich lasse dich wieder in Zelten
- wohnen wie in den Tagen des Festes. $11$ Und [immer wieder]
- habe ich zu den Propheten geredet, ja, ich lieβ Gesichte
- zahlreich sein, und durch die Propheten gebe ich Gleichnisse.
- $12$ Wenn Gilead [schon] Unheil war, wahrhaftig, dann sind
- sie Nichtiges geworden. Sie opferten Stiere in Gilgal; so sollen
- auch ihre Altäre wie Steinhaufen sein an den Furchen des Feldes.
- $13$ Und Jakob floh in das Gebiet von Aram, und Israel diente
- um eine Frau und hütete [Schafe] um eine Frau. $14$ Aber
- durch einen Propheten führte der HERR Israel aus Ägypten herauf,
- und durch einen Propheten wurde es gehütet. $15$ Ephraim hat
- bittere Kränkung verübt, und sein Herr wird seine Blutschuld auf
- ihm lassen und seine Schmähung ihm vergelten.
-
- \13\
- Gericht Gottes über Israel wegen seiner Untreue.
-
- $1$ Wenn Ephraim redete, war Schrecken; es erhob [sich] in
- Israel. Aber es wurde schuldig durch Baal und starb. $2$ Und
- nun fahren sie fort zu sündigen und machen sich ein gegossenes
- Bild, aus ihrem Silber Götzenbilder, entsprechend ihrer
- Kunstfertigkeit, Arbeit von Handwerkern ist alles. Von denen
- sagt man: Die, die Menschen opfern, küssen Kälber! $3$ Darum
- werden sie sein wie die Morgenwolke und wie Tau, der früh
- verschwindet, wie Spreu, die von der Tenne weht, und wie Rauch
- aus der Luke. $4$ Ich aber bin der HERR, dein Gott, vom Land
- Ägypten her: Einen Gott auβer mir kennst du nicht, und es gibt
- keinen [andern] Retter als mich. $5$ Ich habe dich ja gekannt
- in der Wüste, im Land der Gluten. $6$ Ihrem Weideplatz
- entsprechend wurden sie auch satt. Sie wurden satt, und ihr Herz
- überhob sich; darum vergaβen sie mich. $7$ So wurde ich für
- sie wie ein Löwe, wie ein Leopard laure ich am Weg. $8$ Ich
- falle sie an wie eine Bärin, die der Jungen beraubt ist, und
- zerreiβe den Verschluβ ihres Herzens. Ich fresse sie dort wie
- eine Löwin. Die Tiere des Feldes zerfleischen sie.
-
- $9$ Es hat dich zugrunde gerichtet, Israel, daβ du gegen
- mich, gegen deinen Helfer, bist. $10$ Wo ist nun dein König,
- daβ er dich rette in all deinen Städten, und [wo] deine Richter,
- von denen du sagtest: Gib mir einen König und Obersten? $11$
- Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn weg in
- meinem Grimm.
-
- $12$ Die Schuld Ephraims ist zusammengebunden, aufbewahrt
- seine Sünde. $13$ Kommen die Geburtswehen für ihn, ist er ein
- unverständiger Sohn. Denn wenn es Zeit ist, tritt er nicht ein
- in den Muttermund.
-
- $14$ Aus der Gewalt des Scheol werde ich sie befreien, vom
- Tod sie erlösen! Wo sind, o Tod, deine Dornen? Wo ist, o Scheol,
- dein Stachel? Mitleid ist vor meinen Augen verborgen. $15$
- Denn er trennt zwischen Brüdern.
-
- [Wie] ein Ostwind wird [der Feind] kommen, ein Wind des HERRN,
- der aus der Wüste steigt. Dann trocknet sein Brunnen aus und
- vertrocknet, seine Quelle versiegt. Er plündert den Schatz,
- alles kostbare Gerät.
-
- \14\
-
- $1$ Samaria wird büβen, denn es ist widerspenstig gewesen
- gegen seinen Gott. Sie werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder
- werden zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt.
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- \14\
- Mahnung zur Umkehr - Verheiβung des zukünftigen Heils.
-
- $2$ Kehr um, Israel, bis zum HERRN, deinem Gott! Denn du bist
- gestürzt durch deine Schuld. $3$ Nehmt Worte mit euch und
- kehrt zum HERRN um! Sagt zu ihm: Vergib alle Schuld und nimm an,
- was gut ist! Wir wollen die Frucht unserer Lippen [als Opfer]
- darbringen. $4$ Assur soll uns nicht retten, auf Pferden
- wollen wir nicht reiten und zum Machwerk unserer Hände nicht
- mehr sagen: Unser Gott! Denn bei dir findet die Waise Erbarmen.
-
- $5$ Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, will sie aus freiem
- Antrieb lieben. Denn mein Zorn hat sich von ihm abgewandt.
- $6$ Ich werde für Israel sein wie der Tau. Blühen soll es wie
- die Lilie, und seine Wurzeln schlagen wie der Libanon. $7$
- Seine Triebe sollen sich ausbreiten, und seine Pracht soll sein
- wie der Ölbaum und sein Geruch wie der des Libanon. $8$ Es
- kehren zurück, die in seinem Schatten wohnen, sie werden wieder
- Getreide anbauen und blühen wie ein Weinstock, dessen Ruf wie
- der Wein vom Libanon ist. $9$ Ephraim [wird sagen]: Was soll
- ich noch mit den Götzen? - Ich, ich habe ihn erhört und auf ihn
- geblickt. - Ich bin wie ein grüner Wacholder, [nur] an mir wird
- Frucht für dich gefunden.
-
- $10$ Wer ist weise, daβ er dies versteht? Wer ist verständig,
- daβ er es erkennt? Denn die Wege des HERRN sind gerade. Die
- Gerechten werden darauf gehen, die Abtrünnigen aber werden
- darauf stürzen.
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